In der Region

Förderung der Biodiversität

Die Förderung der biologischen Landwirtschaft leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt von Biodiversität. Deshalb unterstützen wir unsere Landwirtinnen und Landwirte aktiv bei ihrer Arbeit in den Bereichen Naturschutz Biodiversitätsförderung.

Auch der von uns vorangetriebene Ausbau der ökologischen Landwirtschaft fördert Biodiversität. Ganz besonders unterstützen wir verschiedene Forschungen zu den Vorteilen der biologischen Ansätze und deren Bedeutung für mehr Vielfalt an Lebensräumen, Arten und Genen.

Gemeinsam mit der Forschung

Artenvielfalt Erkennen

Milliarden Blüten

Durch den Erhalt von kleinen Biotopen, wie Hecken und Wiesen am Feldrand, bietet der Ökolandbau 30 % mehr Vögeln, Insekten oder Wildkräuterarten eine Heimat. Auf einem Quadratmeter ökologisch bewirtschaftetem Acker finden sich im Durchschnitt 277 geöffnete Blüten [1]. Zum Vergleich: Auf der gleichen konventionell bewirtschafteten Fläche finden sich lediglich bis zu drei offene Blüten. Die von uns verarbeiteten 21.000 Tonnen Getreide aus deutschem biologischem Anbau werden auf circa 7000 Hektar Fläche geerntet und fördern so mehr als 19 Milliarden Blüten. Darüber hinaus wird im Ökolandbau weitgehend auf den Einsatz von Pestiziden und synthetischem Dünger verzichtet. Diese gelten als eine der Hauptursachen für das weltweite Insektensterben. Auch deswegen sind biologisch bewirtschaftete Acker so wichtig für den Erhalt der Artenvielfalt. Studien zeigen, dass sich auf Bio-Flächen drei bis sieben Mal häufiger Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge befinden [1].

Ackerwildkräuterzählung

Um herauszufinden, ob und welchen Mehrwert der ökologische Getreideanbau speziell in unserer Region für die Artenvielfalt hat, stellen wir gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen (KÖN) und der Erzeugergemeinschaft ÖkoKornNord seit 2012 Vergleichsuntersuchungen an. Dafür haben wir 2012 Ackerwildkraut-Kartierungen und –Blütenzählungen durchgeführt. Auf zehn biologischen und zehn konventionellen Äckern wurde das Vorkommen von Ackerwildkräutern gezählt. Das Ergebnis: Die Artenvielfalt der ökologisch bewirtschafteten Schläge erreichte 216 % der auf konventionell bewirtschafteten Schläge gemessenen Vielfalt. Auf vier der zehn Bio-Flächen konnten Blütenpflanzen der Roten Liste Niedersachsens belegt werden, von denen drei Arten als stark gefährdet (Lämmersalat, Saat-Hohlzahn, Acker-Rittersporn) und zwei Arten als gefährdet (Acker-Zahntrost, Wiesen-Pippau) eingeordnet sind. Diese Wildkräuter sind nicht nur gefährdet, sie sind auch wichtig für den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit und die Resilienz der Flächen gegen Risiken des Klimawandels.

Im Jahr 2019 waren wieder Mitarbeitende des KÖN auf Öko-Getreideäckern in Niedersachsen unterwegs und haben Ackerwildkräuter bestimmt sowie Blüten gezählt. Insgesamt wurden 30 Öko-Acker besucht und jeweils drei Flächen in unterschiedlichen Abständen zum Feldrand ausgezählt. Im Durchschnitt standen auf jedem Quadratmeter 192 Blüten. Auf einen Hektar hochgerechnet sind das 1,92 Millionen Blüten. Dabei handelte es sich oft um kleine und unscheinbare Pflanzen wie Acker-Vergissmeinnicht oder Hirtentäschel . Doch auch Kornblumen und Kamillen tragen zum Blütenreichtum auf dem Öko-Acker bei. Zudem wurden sechs Rote-Liste Arten gefunden. Fast alle Flächen wurden mehrfach gestriegelt. Bemerkenswert ist, dass trotzdem so viele Blüten zu zählen waren. Öko-Getreideacker sind ein ausgezeichneter Lebensraum für Insekten, weil sie hier großflächig Nahrung finden. Auch viele andere Tiere wie der Feldhase oder die Feldlerche profitieren von den Ackerwildkräutern im Öko-Acker.

Gemeinsam in der Region

Artenvielfalt Erhalten

Gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern

Wir unterstützen unsere Landwirtinnen und Landwirte bei ihrer Arbeit in den Bereichen Naturschutz und Biodiversitätsförderung – beispielsweise durch das Verteilen von Blühstreifenmischungen oder Informations- und Diskussionsveranstaltungen. Gemeinsam und im Austausch miteinander setzen wir Maßnahmen um und sprechen über die Machbarkeit, Erfolge und Verbesserungspotenziale beim Erhalt von Biodiversität. In Kooperation mit dem KÖN engagieren wir uns durch Beratungs- und Besichtigungsveranstaltungen für umstellungsinteressierte Landwirtinnen und Landwirte für den Ausbau der ökologischen Landwirtschaft und einen verstärkten Biodiversitätsschutz auf landwirtschaftlichen Flächen.

(Re)Regionalisierung

Neben unserem Einsatz für die Ackerwildkräuter innerhalb der Feldkulturen engagieren wir uns auch für die Vielfalt von heimischen Kulturen. Die persönliche und geografische Nähe zu den Landwirtinnen und Landwirten macht es möglich, gemeinsam Rohstoffe zu (re-)regionalisieren, die heute meist aus dem Ausland importiert werden. Dazu gehören unter anderem ehemals übliche Anbaufrüchte wie Buchweizen und Leinsaat, aber auch die südamerikanische Quinoa. Wir wissen, dass der Anbau mehrerer Fruchtarten, mit unterschiedlichen Aussaat- und Erntezeiten sowie Wachstumsverläufen, eine hohe Artenvielfalt in der Kulturlandschaft ermöglicht. Durch unsere Nachfrage nach regionalen ehemals heimischen Anbaufrüchten schaffen wir einen Markt für vielfältige Fruchtfolgen und diverse Anbaumöglichkeiten. Denn nur das, was wir durch die Verarbeitung nachfragen, kann von Landwirtinnen und Landwirten auch angebaut werden. Es liegt also auch in unserer Verantwortung, dass auf landwirtschaftlichen Flächen biologisch, artenreich und vielfältig angebaut wird.

Quellenverzeichnis


[1] Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH (KÖN) (2018): Ökolandbau. Mehrwert für die Natur. S. 11. (https://www.oeko-komp.de/wp-content/uploads/2018/02/mehrwert_natur.pdf), Zugriff: 20.03.2019)

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