Mehr als ökologische Landwirtschaft

Was Bio für uns bedeutet

Für uns ist klar: Es geht nur ökologisch! Durch die vielfältige Fruchtfolge in der ökologischen Landwirtschaft und den aktiven Humusaufbau leistet Bio einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung. Außerdem trägt der ökologische Landbau, zum Beispiel durch den Verzicht auf Pestizide, zum Erhalt von Biodiversität bei. So werden auch die Böden und das Grundwasser geschützt. Ökologische Landwirtschaft ist letztlich elementar für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen.

Aus unserer Perspektive geht es daher nur mit Rohstoffen aus biologischer Landwirtschaft. Bio bedeutet für uns aber auch den Erhalt und die Förderung eines intakten Dorf- und Landlebens. Diese vielfältige Perspektive verbindet uns seit unseren Anfängen mit dem Bioland Verband, mit dem wir uns gemeinsam für biologische Landwirtschaft einsetzen. Worin genau wir den Mehrwert von Ökolandbau sehen, haben wir in der Folge zusammengefasst.

Wo wir den Mehrwert sehen

Ökolandbau ist…

... Klimaschutz & Klimaanpassung

Die Landwirtschaft trägt circa elf Prozent zu den weltweiten Treibhausgasemissionen bei. Studien zeigen jedoch, dass langfristig ökologisch bewirtschaftete Ackerböden weniger Treibhausgase pro Hektar emittieren als konventionell bearbeitete Flächen. Pro Tonne Ertrag emittiert die biologische Landwirtschaft durchschnittlich weniger CO₂ als die konventionelle Form [1]. Folglich trägt die ökologische Landwirtschaft zum Klimaschutz bei: Alleine in Deutschland spart der Ökolandbau jährlich rund 1,5 Mio. Tonnen CO₂ [2]. Gemeinsam mit Soil & More Impacts bilanzieren wir seit 2020 die CO₂-Emissionen in der landwirtschaftlichen Produktion unserer Rohstoffe sowie deren Potenzial zur Bindung von Kohlenstoffdioxid. Diese weisen wir in unserer Klimabilanz aus.

Die gezielte Bewirtschaftung mit einer vielfältigen Fruchtfolge und Wirtschaftsdünger – damit sind auf den eigenen Höfen anfallende organische Substanzen wie der Stallmist, Kompost, Stroh oder Pflanzenrückstände gemeint – trägt maßgeblich zur Aufrechterhaltung wichtiger Bodenfunktionen und zur Emissionsminderung im Pflanzenbau bei.

Einen weiteren Beitrag des ökologischen Landbaus zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung liefert der gezielte Humusbaufbau. Humus stellt schließlich eine wichtige Kohlenstoffsenke dar. Das heißt, dass durch Humusaufbau Kohlenstoffdioxid, das bedeutendste Treibhausgas, im Boden gebunden und die Atmosphäre entlastet wird. Ökologisch bewirtschafteter Boden enthält circa 12 – 15 % mehr Humus als konventionell bearbeitete Flächen. Er begünstigt die Entstehung von Humus, fördert diese teilweise aktiv und trägt maßgeblich zur Erosionsvermeidung sowie zum Hochwasserschutz bei. Neben der Bindung von Kohlenstoff speichert Humus deutlich mehr Nährstoffe im Boden, schafft gute Bodenstrukturen und dient darüber hinaus als Wasserspeicher. Das ist nicht nur gut fürs Klima und die Natur, sondern führt häufig auch zu einer erhöhten Bodenfruchtbarkeit und weniger Ernteausfällen im Ökolandbau, der so über die Jahre weniger schwankende Erträge zu verzeichnen hat als der konventionelle Landbau. Darüber hinaus wirkt sich eine erhöhte Bodenqualität positiv auf die Qualität unserer Produkte aus. Durch eine bis zu 94 % höhere Regenwurmpopulation [3] werden Öko-Böden zusätzlich durchlüftet und fruchtbar gehalten. Im Projekt Boden.Klima unterstützen wir unsere Landwirtinnen und Landwirte bei der Entwicklung einer regional angepassten, gesamtbetrieblichen Klima- und Humusbilanzierung.

... Artenschutz & Förderung der Biodiversität

Auf ökologisch bewirtschafteten Feldern ist die Ackerflora um 95 % reicher und leben über 20 % mehr blütenbesuchende Insekten [3]. Hauptgründe dafür sind das Arbeiten ohne Pestizide sowie der Erhalt und Aufbau von Kleinstbiotopen wie Hecken und Feldrändern. Diese Vielfalt an Lebensräumen ist entscheidend für die Artenvielfalt, da sie für verschiedenste Arten Nahrung und Nistplätze bietet [3]. Auch Wildkräuterarten sind auf Bio-Äckern häufiger zu finden. Im Schnitt beherbergen diese 94 % mehr Wildkräuterarten am Feldrand und über 300 % mehr im Feldinneren als konventionelle Flächen [2]. Mehr dazu im Kapitel Biodiversität.

... Trinkwasserschutz

Ökolandbau ist auch Gewässer- und Bodenschutz. Bei der biologischen Bewirtschaftung von Flächen werden weniger kritische Stoffe wie Stickstoff oder Tierarzneimittel eingesetzt und auf gänzlich auf chemisch-synthetische Pestizide verzichtet. All diese Stoffe gelangen durch konventionelle Flächen häufig in unserer aller Trinkwasser. Ökolandbau hingegen schont unser Grundwasser, indem nur wenige bis keine dieser Substanzen eingesetzt werden. 

... zukunftsfähige Landwirtschaft

Vielfältige Anbaumethoden, auskömmliche Preise, lebenswerte Arbeitsplätze und wissenschaftliche Unterstützung: Uns ist klar, dass attraktive und zukunftsfähige Landwirtschaft ökologisch gestaltet werden muss und resiliente Strukturen mit Blick auf den Klimawandel und Landflucht benötigt. Diese unterstützen wir durch die enge und langfristige Zusammenarbeit mit Landwirtinnen und Landwirten. Landwirtschaftliche Betriebe müssen sich lohnen, sinnstiftend und im Einklang mit der Natur bewirtschaftet werden und brauchen verarbeitende Unternehmen in ihrer Nähe, die sie dabei unterstützen.

... Förderung der ländlichen Räume & Dörfer

Eine intakte Landwirtschaft ist das Rückgrat der Gesellschaft und ein Motor lebenswerten Dorflebens. Biologische Ansätze bieten eine sinnvolle Zukunft für die Landwirtinnen und Landwirte und erhalten gesunde und attraktive Naturräume. Durch eine eher kleinstrukturierte Landwirtschaft schafft Bio ebenfalls mehr lebenswerte Arbeitsplätze mit Sinn und Zukunft in ländlichen Regionen. Auch die moderne Bioverarbeitung – wie wir sie betreiben – schafft durch ihre Nähe zur Landwirtschaft Arbeitsplätze im ländlichen Raum und treibt so eine nachhaltige Dorfentwicklung an.

Der Boden ist die Grundlage für Biodiversität, Klimaschutz und unsere Ernährung. Nachhaltiges Bewirtschaften und Handeln sollte da doch selbstverständlich sein. Und doch gehen jedes Jahr 24 Milliarden Tonnen fruchtbarer Boden verloren. Die Ursachen für den Rückgang sind vielfältig: Die intensive Landwirtschaft, Überdüngung und Pestizide wie Glyphosat. Die Bohlsener Mühle ist öko seit 1979. Mit unserem Unternehmen zeigen wir und unsere Landwirte seit 40 Jahren, dass es auch ohne Pestizide geht. Mit ökologisch hergestellten Produkten machen wir Zukunft und tragen unseren Teil zu einer enkeltauglichen Landwirtschaft bei.

Volker KRause – geschäftsführer
Verband für organisch-biologischen Landbau

Partnerschaft mit dem Bioland e.V.

Seit 1989 sind wir Bioland zertifiziert.
Seit mehr als 30 Jahren arbeiten wir gemeinsam an einer ökologischen Zukunft. Entsprechend deshalb stammen heute mehr als 83 % unseres Bio-Getreides aus Bioland-zertifizierter Landwirtschaft. Dabei gehen die Richtlinien des Bioland Verbandes weit über die EU-Bio-Richtlinien hinaus.
Bioland-Landwirtinnen und -Landwirte kümmern sich um die Artenvielfalt auf ihren Flächen und schützen so eine tragende Säule unseres Ökosystems. Der Schutz von Klima und Umwelt ist für Bioland und seine Mitglieder ein zentrales Element und ist, wie auch Boden- und Artenschutz, in sieben Prinzipien verankert. Wie die Bohlsener Mühle legt Bioland einen besonderen Fokus auf Regionalität. Für Bioland funktioniert vollständige ökologische Landwirtschaft nur in Kombination mit Regionalität und Regionalität nur mit ökologischer Landwirtschaft. Bioland-Bäuerinnen und -Bauern haben es sich zur Aufgabe gemacht, sorgsam mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen Boden, Wasser und Luft umzugehen. Gentechnik mit ihren unkontrollierbaren Risiken ist daher – wie für uns auch – tabu.

Als lebensmittelverarbeitendes Unternehmen haben wir 2018 das Bioland-Hersteller-Leitbild mitentwickelt und unterzeichnet. Dieses Leitbild macht deutlich, dass die Bioland-Verarbeitung mehr ist als die Verarbeitung von Bioland-Rohstoffen. Sie fühlt sich, gemeinsam mit den Bioland-Landwirtinnen und -Landwirten sowie dem Handel, der Entwicklung einer zukunftsfähigen ökologischen Lebensmittelwirtschaft verpflichtet und prägt diese entscheidend mit. Ein Bioland-Verarbeiter sieht sich als „Unternehmer“, der Verantwortung für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Lieferantinnen und Lieferanten, aber auch für seine Kundinnen und Kunden sowie die Gesellschaft übernimmt. Dabei wird eine über das nachhaltige Kerngeschäft hinausgehende, integrierte und ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt, für die eine Regionalisierung ökonomischer Aktivitäten und Transparenz eine wesentliche Rolle spielen. Das gesamte Bioland-Hersteller-Leitbild findet ihr  hier.

Gemeinsam mit dem Bioland e.V. setzen wir uns auf politischer Ebene für die Interessen der gesamten Branche auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene ein. Hierzu sind wir in politischen Arbeitskreisen, Netzwerktreffen, Allianzen und Gremien vernetzt und suchen kontinuierlich das Gespräch mit Parlamentarierinnen und Parlamentariern.  

Quellenverzeichnis


[1] Skinner et. al (2019): The impact of long-term organic farming on soil-derived greenhouse gas emissions. (https://www.nature.com/articles/s41598-018-38207-w, Zugriff: 20.03.2019)

[2] BÖLW (2020): Branchenreport 2020. Ökologische Lebensmittelwirtschaft. (https://www.boelw.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Zahlen_und_Fakten/Brosch%C3%BCre_2020/B%C3%96LW_Branchenreport_2020_web.pdf, Zugriff: 17.02.2021)

[3] Sanders, J. & Heß, J. (2019): Leistungen des ökologischen Landbaus für Umwelt und Gesellschaft. Thünen Report 65. (https://www.thuenen.de/media/publikationen/thuenen-report/Thuenen_Report_65.pdf, Zugriff: 26.03.2021)

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