CO₂-positiv bis 2025

Klimaschutzstrategie

In Sachen Klimaschutz gilt bei uns die Devise: Treibhausgasemissionen zu vermeiden und zu reduzieren geht vor Kompensieren. Dies bedeutet für uns unter anderem: 100 % Ökostrom, kurze Transportwege und Investitionen in Energieeffizienz. Alle derzeit unvermeidbaren CO₂e-Emissionen kompensieren wir mittels zertifizierter Projekte. Wichtige Voraussetzung für unsere Klimaschutzstrategie ist die jährliche Erstellung einer Klimabilanz. 

So sehen wir, wo wir Fortschritte machen und wo weiterhin Einsparpotenziale bestehen. Wir haben uns ein großes Ziel gesetzt: Klimapositiv bis 2025! Für uns bedeutet das, an unseren Standorten möglichst emissionsfrei zu produzieren und durch Humusaufbau auf den Äckern unserer Landwirte und unsere Dinkelspelzenheizung zusätzlich CO₂ zu binden beziehungsweise einzusparen. Hier erfahrt ihr, welche Mengen wir bisher nicht vermeiden können und wie wir diese bisher kompensieren.

Vermeiden & Reduzieren

Unsere Klimabilanz

Die Emission von CO₂e – also von CO₂-Äquivalenten – zählt zu den wesentlichen negativen Umweltauswirkungen, die durch unsere Geschäftstätigkeiten entstehen. Deshalb erstellen wir seit 2016 jährlich unsere Klimabilanz und sehen so, wo wir Treibhausgasemissionen vermeiden beziehungsweise wo wir effizienter werden können. Grundlage unserer Messungen, Berechnungen und Bewertungen ist der international anerkannte Greenhouse Gas Protocol-Standard. Dabei handelt es sich um eine ganzheitliche Betrachtung, d.h. es werden auch vor- und nachgelagerte Wertschöpfungsstufen einbezogen. Konkret werden die Emissionen in drei verschiedene Bereiche unterteilt – sogenannte Scopes, die in der Folge näher erläutert werden. 

CO2e: Neben CO2 gibt es noch weitere klimaschädliche, den Treibhausgaseffekt verstärkende und damit die Erde weiter „anheizende“ Gase. Dazu gehören beispielsweise Methan, Lachgas oder Fluorkohlenwasserstoffe. Um eine Vergleichbarkeit der Gase zu gewährleisten, werden diese in die Klimawirksamkeit von CO2 umgerechnet und gemeinsam mit den CO2-Emissionen als CO2-Äquivalente (CO2e) angegeben.
CO₂e Emissionen in Scope 1

Scope 1: Dazu zählen alle Treibhausgasemissionen, die unmittelbar von uns erzeugt werden, z. B. durch die Verbrennung von Erdgas oder -Öl für die Wärmeerzeugung, Benzin für den Fuhrpark oder klimawirksame Gase aus Kältemitteln.

2020 konnten wir die Emissionen in diesem Scope im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 364 Tonnen CO₂ reduzieren – eine Verringerung um über 24 %! Das haben wir unter anderem durch deutliche Effizienzsteigerungen im Bereich der Prozesswärme erreicht. Zwar sind die Emissionen der Prozesswärme insgesamt leicht um 2,1 % gestiegen, allerdings nahm die Produktionsmenge im gleichen Zeitraum um mehr als 26 % zu. Ein weiterer wichtiger Hebel für die Reduktion unserer Treibhausgasemissionen war die erhebliche Verkleinerung unseres Lkw-Fuhrparks. Die bisher von uns selbst ausgelieferten Waren werden nun gebündelt von einem Dienstleister verteilt. Durch diese Maßnahme konnten wir mehr als 190 Tonnen CO₂e-Emissionen einsparen. Auch der Verbrauch unseres Pkw-Fuhrparks reduzierte sich 2020 deutlich um 18 % auf 116 Tonnen. Dies ist, neben den auf Grund der Corona-Pandemie heruntergefahrenen Dienstreisen und Außendienstfahrten, auch auf die ersten Hybrid-Fahrzeuge und eine effizientere Fahrweise unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückzuführen. Darüber hinaus haben optimierte Wartungszyklen die Emission aus unseren Kälteanlagen deutlich reduziert. 

CO₂e Emissionen in Scope 2

Scope 2: Umfasst alle Treibhausgasemissionen, die bei der Erzeugung von der Energie (Strom) entstanden sind, die wir zukaufen.

Die in diesem Scope erfassten Emissionen resultieren vollständig aus dem Strom, den wir von außerhalb beziehen. Dieser wird für uns zu 100 % aus Wasserkraft erzeugt und erfüllt die Kriterien des TÜV NORD CERT Standard A75-S026-1 [Zertifikat ansehen]. Die Emissionen, welche in der Vorkette der Stromerzeugung (Speicherung, Transport und Umwandlung) entstanden sind, werden von unserem regionalen Stromversorger bereits kompensiert – die konkrete Kompensationsstrategie findet ihr hier. So kommt der Strom bei uns zu 100 % klimaneutral an. 

* Darunter fallen: PKW, LKW, Stapler und Traktoren
** Beinhaltet durch die Erzeugung und Bereitstellung des extern bezogenen Stroms aus erneuerbaren Quellen alle THG-Emissionen inkl. der in der Energieprozesskette vorgelagerten Prozessschritte (u.a. Stromerzeugung, Speicherung, Transport und Umwandlung)
*** Durch den Ersatz der Gas- & Öl-Heizungen der am Nahwärmenetz beteiligten Haushalte sparen wir zusätzlich
CO2-Emissionen ein.
CO₂e Emissionen in Scope 3

Scope 3: Beinhaltet alle weiteren Emissionen, die mit unseren Unternehmensaktivitäten verbunden sind und beispielsweise durch Rohstoffanbau und Transporte, Geschäftsreisen, Verpackungen etc. entstehen.

Die Emissionen in diesem Bereich sind vielfältig. Wir arbeiten seit 2019 intensiv daran, unsere Scope 3 Emissionen konkreter zu erfassen und zu bilanzieren. Für das Jahr 2020 haben wir erstmals in Zusammenarbeit mit Soil & More Impacts auch die Emissionen unserer Rohstoffe bilanziert.

Wir setzen ausschließlich Rohwaren aus biologischem Anbau ein. Durch angemessene Fruchtfolgen und Anbaupraktiken sowie die damit verbundene Bindung von CO₂ im Boden haben diese meist eine positive Klimabilanz. Eine solche Bindung haben wir bisher jedoch noch nicht konkret berechnet und in unsere Bilanz integriert. Bei einem konservativ angenommenen Bindepotenzial von ca. 0,5 kg CO₂ pro kg Getreide hat unsere Getreidelieferkette jedoch ein Potenzial von mehr als 10.000 Tonnen CO₂. Dieses Potenzial wollen wir im Projekt Boden.Klima gemeinsam mit unseren Erzeugerinnen und Erzeugern konkreter untersuchen.
Umfassende Klimastrategie

Unser Ziel 2025: Klimapositiv

Ob 100 % Ökostrom, Wärme aus Dinkelspelzen oder regionaler Bezug von Bio-Getreide: Schon seit mehreren Jahren reduzieren wir unsere CO₂e-Emissionen. So haben sich die CO₂e-Emissionen pro produziertem Kg seit 2017 mehr als halbiert. Für uns ist das aber noch nicht genug: Bis 2025 sollen an unseren Unternehmensstandorten möglichst gar keine CO₂e-Emisisonen mehr entstehen und die von uns entlang der Lieferkette verursachten Emissionen komplett kompensiert werden.

 

Dazu wollen wir die Datengrundlage in den kommenden Jahren weiter verbessern. Seit 2020 berechnen wir beispielsweise gemeinsam mit dem auf nachhaltige Landwirtschaft und Bodenschutz spezialisierten Beratungsunternehmen Soil & More Impatcs die in der Rohstofflieferkette, im Anbau und in der Weiterverarbeitung entstehenden COe-Emissionen. Außerdem entwickeln wir unser Klimaschutzkonzept kontinuierlich weiter und setzen entsprechende Maßnahmen um. Bereits seit 2018 existiert eine ambitionierte Richtlinie zu umweltfreundlichen Geschäftsreisen. 2020 wurde außerdem eine nachhaltige Dienstwagenrichtlinie eingeführt, um die Wahl eines emissionsärmeren Autos zu fördern. Unser Ziel ist es, dass bis 2025 alle Dienstwägen emissionsfrei sind. 

 

Um unser Ziel, bis zum Jahr 2025 an unseren Standorten emissionsfrei zu produzieren, zu erreichen, stellen wir uns zum Teil großen Herausforderungen. So bemühen wir uns unter anderem um die Substitution des bisher benötigten Erdgases für unsere Backöfen. Neben neuen Ofentechniken suchen wir gezielt nach alternativen beziehungsweise erneuerbaren Gasquellen, die es uns ermöglichen, unsere Backöfen CO-neutral zu beheizen.

 

Was nicht zu vermeiden ist

COe-Kompensation

Derzeit lassen sich noch nicht alle klimawirksamen Emissionen umgehen. Mit dem Ziel 2025 emissionsfrei zu produzieren haben wir uns aber auf den Weg gemacht, die in unserem Verantwortungsbereich liegenden Emissionen innerhalb der nächsten Jahre vollständig zu vermeiden. Die Emissionen, die bis dahin noch entstehen kompensieren wir jedes Jahr. Was das genau bedeutet und wie die freiwillige Kompensation funktioniert, erklärt euch das Umweltbundesamt hier ausführlich. Unsere Projekte, mit denen wir aktuell CO₂e-Emissionen kompensieren, haben wir in der Folge aufgelistet. 

Dinkelspelzenheizung – regionale & klimaneutrale Wärme

Seit 2019 versorgen wir mehr als 70 Haushalte im Dorf Bohlsen mit klimaneutraler Wärme. Ein innovatives Pionierprojekt: Dazu verbrennen wir einen Teil der bei der Schälung des Dinkels anfallenden Spelzen und produzieren so Wärme, die durch ein extra gebautes Nahwärmenetz zu den Haushalten geliefert wird. Die Heizung hat das Potenzial, jährlich 650 Tonnen CO₂e einzusparen. Aktuell können wir das volle Potenzial der Dinkelspelzenheizung, die eigens für uns entwickelt wurde, leider noch nicht ausschöpfen, da ihre Technik an manchen Stellen noch zu verbesserungswürdig ist. Im ersten Jahr konnten wir jedoch gemeinsam mit den Haushalten bereits 400 Tonnen CO₂e einsparen. Im Jahr 2020 hat uns die Ofentechnik leider etwas im Stich gelassen. Daher ließen sich im letzten Jahr lediglich 165 Tonnen kompensieren. Nun arbeiten wir mit Hochdruck an der Optimierung der Ofentechnik und haben für das Jahr 2021 das Ziel, auch die Warmwasserbereitung unserer Frischebäckerei an das Nahwärmenetz anzuschließen und so durch einen konstanten Verbrauch die Verbrennung zu optimieren und das Einsparpotenzial von 650 Tonnen bestmöglich zu nutzen. Mehr zu dem Projekt Dinkelspelzenheizung findet ihr hier. 

Boden.Klima – Humusaufbau auf den Äckern der Landwirte

Ökologische Betriebe erzeugen im Durchschnitt etwa 40 % weniger CO₂e pro Hektar als konventionelle Betriebe. Dies resultiert hauptsächlich aus dem Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel. Der größte Beitrag des Ökolandbaus in Bezug auf den Klimaschutz zeigt sich jedoch bei der Einarbeitung von Biomasse und Kompost in den Boden – also den Humusbilanzen. Der Ökolandbau fördert gezielt die Entstehung von Humus, wodurch 12-15 % mehr CO₂ gebunden wird als bei konventionellen Anbaumethoden (siehe ThünenReport 65). Diese Einsparung für unsere Rohstoffe konkret in Zahlen zu fassen ist derzeit auf Grund der unzureichenden Datengrundlage leider noch nicht möglich. 

Im Rahmen des Projektes Boden.Klima arbeiten wir jedoch explizit daran, diese Zahlen zu erfassen. Gemeinsam mit 10 Erzeugerinnen und Erzeugern und der Bioland Stiftung entwickeln wir in diesem Projekt ein System, wie auf den Äckern mehr Humus aufgebaut werden kann. Wo wird der Boden gestärkt und gleichzeitig schädliches CO₂e aus der Atmosphäre in der Erde gespeichert. Ziel des Projektes ist es, herauszufinden, wie sich am effektivsten Humus aufbauen lässt, um möglichst viel Kohlenstoffdioxid zu binden. Anschließend ist geplant, diese Einsparungen als CO₂-Zertifikate an Unternehmen zu verkaufen. Das hätte Vorteile für beide Seiten: Die Erzeugerinnen und Erzeuger werden für ihr zusätzliches Engagement in Sachen Umweltschutz honoriert und wir können die für uns unvermeidbaren CO₂e-Emissionen regional kompensieren.

 

CO₂e-Kompensation – Biogasanlagen kommen nepalesischen Familien zugute

Alle COe-Emissionen, die trotz unserer bisherigen Anstrengungen zur Vermeidung und Reduktion an unseren Unternehmensstandorten anfallen (Scope 1 & 2), kompensieren wir über ein zertifiziertes Klimaschutzprojekt von MyClimate. Im Rahmen dieses Projektes werden und wurden bereits mehr als 15.000 kleine Biogasanlagen auf den Grundstücken nepalesischer Bauernfamilien gebaut. Der Betrieb der Biogasanlagen reduziert maßgeblich die Nachfrage nach nicht nachhaltig genutztem Feuerholz und vermindert gleichzeitig CO₂e-Emissionen als Folge von Abholzung und Verbrennung des Holzes. Mehr über das Projekt findet ihr hier

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